Erst 825 Jahre Bergbau im Landkreis Mansfeld-Südharz? – Eine archäologische Spu-rensuche

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Wir laden ein, zu einer faszinierenden Reise durch über 6.000 Jahre Bergbaugeschichte. Unter dem Titel „Erst 825 Jahre Bergbau im Landkreis Mansfeld-Südharz?“ präsentieren wir eine spannende archäologische Spurensuche.

Von den ersten Feuerstein-Quellen bis zu den reichen Hortfunden der Bronzezeit – Sie erfahren wie die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen wie Silex, Salz, Kupfer und Eisen die Entwicklung der Gesellschaften prägte, Innovationen förderte und soziale Eliten entstehen ließ.

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Sie gelten als die Begründer des Mansfelder Kupferschieferbergbaus: die legendären Figuren Nappian und Neucke. Der Chronist Cyriacus Spangenberg berichtete im 16. Jahrhundert erstmals von den beiden Bergmännern, die im Jahr 1199 bei Hettstedt auf Kupfervorkommen gestoßen sein sollen. Für die am 16. August 2025 im Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss im Rahmen des Museumsfestes eröffnende Wanderausstellung, kommen die originalen mittelalterlichen Sandsteinplastiken von Nappian und Neucke aus Eisleben nach Hettstedt.

„Wir freuen uns sehr, dass uns die Lutherstadt Eisleben die beiden Plastiken der legendären Begründer für die Ausstellung zur Verfügung stellt. In Hettstedt, der Wiege des Mansfelder Kupferschieferbergbaus, haben die Figuren – vermutlich als Konsolfiguren oder Schlusssteine geschaffen – eine besonders identitätsstiftende Bedeutung“, freut sich Christin Saalbach, Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Kultur sowie Städtepartnerschaften der Stadt Hettstedt.

Mike Leske, Projektleiter der Ausstellung erklärt: „Die Namen der Figuren regen interessante Überlegungen zur Herkunft an. Während Neucke wohl auf einen regionalen Ursprung zurückzuführen ist, erinnert Nappian mit seiner Endung an armenische Namen, bei denen das Patronym aus dem Vatersnamen mit „-ian“ oder „-yan“ gebildet wird („Kind von“). Der Kaukasus gilt als eines der bedeutendsten „Erzgebirge“ der antiken Welt. Es stellt sich die Frage, ob eventuell Spezialisten aus dem eurasischen Gebiet an der Erschließung und Förderung der Erzvorkommen im Harz beteiligt waren.“

Anhand weiterer Leihgaben aus dem Depot des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, dem Spengler-Museum Sangerhausen sowie den Sammlungen in Eisleben, präsentiert der regionale Museumsverbund verschiedene Arten prähistorischer Bergbautätigkeiten in der Region. „Wir zeigen, wie die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen wie Silex, Salz, Kupfer und Eisen die Entwicklung der Gesellschaften geprägt hat. Dabei werden Innovationen und soziale Eliten durch den Bergbau sichtbar“, erklärt Dr.des. Anne-Kathrin Kokles. Die junge Archäologin hat die Ausstellung kuratiert und ist begeistert: „Die Ausstellung belegt anschaulich, dass die diesjährigen Feierlichkeiten zum 825-jährigen Bergbaujubiläum in Mansfeld-Südharz nur einen kleinen Teil der über 6.000 Jahre langen Bergbaugeschichte in der Region abbilden.“

Die Mittel für das Projekt stammen aus dem Ideenwettbewerb REVIER!PIONIER des Landes Sachsen-Anhalt. Die Erlebniswelt Museen konnte die Projektidee 2024 erfolgreich durchsetzen und erhielt dafür 20.000 Euro. „Wir sind überzeugt, dass unsere Ausstellung auch den versierten Heimatkundlern völlig neue Erkenntnisse über die Geschichte vor der eigenen Haustür liefern wird“, so Mike Leske.

Damit recht viele Besucher sich davon überzeugen können, ist die Präsentation als Wanderausstellung konzeptioniert. Neben dem Mansfeld-Museum (16.08.-11.01.2026) ist die Ausstellung im Spengler-Museum Sangerhausen (18.01.–03.05.2026) sowie im Katharinenstift in Eisleben (13.05.–30.08.2026) zu sehen.

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